Papier

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Definition

Nach DIN 6730 wird Papier wie folgt definiert: "Papier ist ein flächiger, im wesentlichen aus Fasern pflanzlicher Herkunft bestehender Werkstoff, der durch die Entwässerung einer Faserstoffaufschwemmung auf einem Sieb gebildet wird. Dabei entsteht ein Faserfilz, der anschließend verdichtet und getrocknet wird."[1]

Allgemeines

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal von Papieren ist die sogenannte flächenbezogene Masse (früher: Flächengewicht) es gibt an, wie viel ein Quadratmeter der Papiersorte wiegt. Die Messung der flächenbezogenen Masse erfolgt nach DIN EN ISO 536:2012 Papier und Pappe - Bestimmung der flächenbezogenen Masse. Das Flächengewicht wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angegeben.

Nach dem Gewicht werden drei Hauptkategorien unterschieden:

  • Papier = 7g/m² bis 150g/m²
  • Karton = 150g/m² bis 600g/m²
  • Pappe = über 600g/m²[2]

Verwendung in der Logistik

In der Logistik wird Papier häufig als Packhilfsmittel zum Schutz der Ware oder für den Druck der unterschiedlichsten Warenbegleitpapiere und Listen eingesetzt. Dabei werden für unterschiedliche Zwecke auch unterschiedliche Papierqualitäten mit verschiedenen mechanischen oder chemischen Eigenschaften verwendet.

Seidenpapier

Seidenpapier (oder Packseide) ist ein sehr weiches und flexibles Papier mit einem Flächengewicht von bis zu 25g/m². Durch das geringe Flächengewicht ist Seidenpapier meist leicht transparent. Hergestellt wird Seidenpapier meist aus einer Mischung von gebleichtem Zellstoff und recyceltem Altpapier. Seidenpapier wird zum Einschlagen von empfindlichen Waren oder als Füllmaterial verwendet. Für spezielle Anforderungen gibt es Seidenpapier chlorfrei, holzfrei, säurefrei und/oder korrosionsneutral.

Normalpapier

Normalpapier ist mit einem Flächengewicht von 60 bis 90g/m², deutlich schwerer und dicker als Seidenpapier. Die häufigste Anwendung findet diese Papiersorte im Format DIN A4 als Kopier- oder Druckerpapier für den Druck aller möglichen Dokumente wie bspw. Lieferscheine oder Packlisten.

Kraftpapier

Kraftpapier wird häufig auch als Packpapier bezeichnet, seine wichtigste Eigenschaft ist die mechanische Stabilität. Für reißfeste Packpapiere werden mindestens 50% langfaseriger Frischzellstoff verwendet. Wird ein höherer Anteil Recyclingmaterial mit beschädigten/kurzen Fasern verwendet leidet die Reißfestigkeit. Diese Papiersorte wird zur Herstellung von Papierverpackungen wie Tüten, zum Schutz bei Verwendung als Zwischenlagen oder als Füllmaterial verwendet.

Spezialpapiere

In der Logistik werden auch viele Papiersorten mit speziellen Eigenschaften verwendet. Eine vollständige Aufzählung ist leider nicht möglich:

  • Etiketten: Häufig mit einer Klebstoffbeschichteten und einer zum Bedrucken speziell beschichteten Seite, auf speziellem Trägerpapier.
  • Ölpapier: Mit Öl getränktes Papier bietet einen hervorragenden Korrosionsschutz und wird als Zwischenlage oder zum Einschlagen für den Versand von blanken Eisen oder Stahlteilen verwendet.
  • VCI-Papier: chemisch speziell beschichtetes Papier das im verschlossenen Packstück eine korrosionsgeschützte Atmosphäre bildet.

Quellen

  1. TU Darmstadt, Dipl. Ing. Katharina Kehren
  2. Flächengewicht